Vom 14. bis 17. Juni 2017 wurden in Velbert /Nordrhein-Westfalen die Deutschen Meisterschaften der U19 ausgetragen. Aus Gießen war der Mittelgewichtler Michel Quast (75kg) am Start, der bei seinen ersten Deutschen Meisterschaften im Jugendbereich direkt Bronze holen konnte.
In seinem ersten Kampf (per Freilos) traf Michel auf Aslan Engin, der sich zunächst als starker und routinierter Gegner erwies. In der ersten Runde hatte Michel daher noch einige
Anfangsschwierigkeiten und wirkte etwas verkrampft. Der Gießener blieb bei einigen Aktionen zu lange am Gegner dran und lief dabei mehrere Male Gefahr, in die Konter hineinzulaufen. Die Runde ging daher knapp an Engin. Das Blatt wendete sich jedoch in der zweiten Runde – hier zeigten sich klare Leistungsunterschiede: die internationalen Erfahrungen, die Michel bereits sammeln konnten, zahlten sich auf ganzer Linie aus. Michel konnte nach der Ringpause alle Erwartungen übertreffen, zeigte gute klare Aktionen und ließ dem Gegner kaum mehr eine Chance. Dies setzte sich in der dritten Runde fort. Engin schien den Gießener Kontrahenten unterschätzt zu haben und musste gegen Ende des Kampfes hart einstecken. Die zweite und dritte Runde gingen daher ganz klar an Michel.
Im Halbfinale traf Michel dann auf den späteren Deutschen Meister Ceyhan Güleryüz. Zu Beginn der ersten Runde konnte Michel sich gut behaupten – etwa zehn Sekunden vor Schluss der Runde lief der Gießener jedoch unglücklich in den gegnerischen rechten Seitwärtshaken. Mit blutiger Nase musste Michel dann leider hinnehmen, dass der Kampf abgebrochen
wurde.
Die hessische Auswahl belegte beim Turnier übrigens den zweiten Platz mit zweimal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze.
Am gleichen Wochenende kämpften bei zwei weiteren Turnieren auch Michels Vereinskollegen Artur Mamberger und Maxim Pschinnik. Artur Mamberger (69kg) boxte in Italien gegen den fünf Jahre älteren Mohamed Nasri. Den Altersvorteil merkte man dem Gegner durchaus an – er erwies sich als cleverer und hartnäckiger Kämpfer. In der ersten Runde konnte Artur ihn auf Distanz halten. Ab der zweiten Runde drängte Nasri den Gießener immer öfter in den Nahkampf. Gänzlich unbeeindruckt konnte Artur aber auch im Nahkampf seine Stärken zeigen und boxte seinen Gegner elegant aus. Der Sieg ging damit klar nach Gießen.
Maxim Pschinnik (64kg) kämpfte in Ludwigshafen am Rhein gegen den ehemaligen deutschen Meister Dominik Allmendinger,
der nach drei Jahren Pause zum ersten Mal wieder im Ring stand. Die Erfahrungen des Gegners zahlten sich in der ersten Runde aus, die Runde wurde für Allmendinger gewertet. Maxim konnte jedoch den Kampf noch drehen. Sein guter Trainingszustand machte sich in den beiden folgenden Runden deutlich bemerkbar, in der dritten Runde stand der Kampf sogar kurz vor dem Abbruch. Die zweite und dritte Runde gingen souverän an Maxim, der damit den Sieg mit nach Hause nehmen konnte.